mit Dr. Alfons Lindemann, Facharzt für Allgemeinmedizin, Psychotherapie – psychotherapeutisch arbeitender Arzt in eigener Praxis mit Einzel-, Paar- und Gruppentherapie- sowie Coaching-, Supervisions- und Lehrtherapieangeboten.
Dieses Jahr mit systemischer Aufstellungsarbeit.
Ursprünglich war diese Transfer-Gruppe – in Zusammenarbeit mit der sysTelios-Klinik Waldmichelbach – dazu gedacht, ehemaligen Klienten aus der Mitte Deutschlands die Möglichkeit zu bieten, ihren roten Faden, ihre Themen und Anliegen, die sie aus dem sysTelios-Gesundheitszentrum mitgebracht haben, in der bekannten hypnosystemischen Atmosphäre weiter zu spinnen und zu erforschen => für die ganzheitliche persönliche Entwicklung mit guter Gesundheit.
Oft fällt es schwer, die im beschützten Setting der Klinik gemachten Erfahrungen in den Alltag zu transferieren. Da tut es gut, mit Gleichgesinnten Erfahrungen auszutauschen und die Widerstände derer, die wollen, dass man so bleibt, wie man zuvor war, anzuschauen.
Angeboten wird – im bekannten Format des „open space“ – das Gespräch in der Gruppe, wobei hier im ambulanten Setting vielfältige therapeutische Methoden einfließen können; im Einzelsetting auch die Arbeit mit idiographischer Systemmodellierung (ISM) und die Besprechung der Ergebnisse aus dem synergetischen Navigationssystem (SNS).
Im Alltag hier vor Ort hat es sich als Zweckmäßig erwiesen, das Gruppensetting auch für andere Menschen aus der Region zu öffnen.
Daher finden auch in diesem Jahr wieder Seminare mit systemischer Aufstellungsarbeit statt.
Termine: sind der 10. März und der 29. September 2024 – 11-16 Uhr (Ankommen ab 10.30 Uhr)
Ort: Gruppenraum des Breitensportvereins Biebertal, Industriestr. 6, 35444 Biebertal-Fellingshausen
Die Kosten für die, die ihr Anliegen aufstellen: 100,- Euro pro Teilnehmer/in;
für Teilnehmer/innen die als Gäste *) oder Familienangehörige teilnehmen 50,- €/Teinehmer/in.
*) Gäste machen zwar als Aufgestellte ihre eigenen Erfahrungen, stellen aber kein eigenes Anliegen auf.
Anmeldung per E-Mail: alfons.lindemann@outlook.de
Anmeldebedingungen: Das Gebot der Schweigepflicht über die persönlichen Belange anderer Gruppenmitglieder werde ich einhalten.
Ich bin informiert, dass die Arbeit körperlich, emotional und intellektuell beanspruchend sein und zeitlich nachwirken kann.
Ich erkläre, dass ich mich in der Lage fühle und Willens bin, Selbst-Verantwortung zu üben.
Ich erkläre mich bereit, Veränderungen in meinem Leben zuzulassen und die sich daraus entwickelnden Konsequenzen zu tragen.
Im Seminar kann ein Thema sogar vollkommen anonym aufgestellt werden; d.h. nur dem/der Aufstellenden ist bekannt, worum es geht. Üblicherweise jedoch benennt die/der Aufstellende, welche Figuren (z.B. Familienmitglieder, Arbeitskollegen, Organisations-, Team-, Gesundheitsprobleme etc.) seiner Vorstellung nach im Spiel sind. So wird das innere Bild eines Beziehungssystems für Außenstehende sichtbar. Danach kann die/der Aufstellende sich zurückziehen und dem Geschehen von außen zuschauen.
Wir arbeiten mit dem, was die Stellvertreter/innen an dem Ort, an den sie gestellt wurden, wahrnehmen/ spüren und suchen hin zu einem neuen Bild, das sich für die Beteiligten passender anfühlt.
Durch die von keinen Vorinformationen und Tabus getrübten Eindrücke der Aufgestellten werden neue Perspektiven und Zusammenhänge offenkundig, die im Vorstellungsbild des Aufstellers/der Aufstellerin bisher unbewusst waren. Es wird durch diese Arbeit also keine „Wahrheit“ erkannt, sondern die Wahl eröffnet, Dinge/Situationen neu zu sehen und zu bewerten, anders mit den Beteiligten umzugehen.
Vor dem Seminar, um das Spekulative einzugrenzen, sollten Sie Ihre Fragestellung bzw. Ihr Thema klären und evtl. einige historische Fakten zu Ihrer Familie erfragen (z.B. frühere Partner der Eltern? wurde jemand aus dem System ausgestoßen/verschwiegen? Schwangerschaften? Fehlgeburten? Selbstmorde? andere Schicksalsschläge? Kriegsthemen? etc.). Derartiges kann für transgenerative Verstrickungen bedeutsam sein, muss aber nicht!
Ansonsten braucht es nur noch Ihre Bereitschaft, sich selbst zu spüren und dem Prozess zu vertrauen, der Sie im Moment des Tuns leitet.
Grundüberlegungen: Wir existieren nie ohne „Umwelt“ und Interaktionen, die in Feedbackprozessen auf uns zurückwirken. So bringen wir die Welt, wie sie uns erscheint, mit anderen zusammen hervor.
Im Ergebnis trägt Jede und Jeder Bilder/Modelle von der Welt, von sich und seinen Beziehungen als subjektive Wirklichkeiten mit Motiven, Erlebens-, Fühl-, Denk- und Handlungsmustern, Bindungsstilen, Erinnerungen und Erwartungen in sich. All das hilft, in „Standardsituationen“ den Alltag bewältigen.
Doch die äußere Realität verändert sich im Laufe der Zeit und unter veränderten Umständen und Anforderungen können die vertrauten Reaktionsweisen dann auch hinderlich oder destruktiv wirken, als Stressoren am Krankwerden beteiligt sein.
Um mehr Flexibilität, Humor, Kreativität und Zivilcourage für die Gestaltung unseres Lebens frei verfügbar zu haben, brauchen wir uns und die anderen und ihre differenten, ergänzenden Sichtweisen. Nur so können wir mehr von der Realität erkennen bzw. eine tragfähige gemeinsame Wirklichkeit verabreden.
Tragenden Säulen des Miteinander sind Vertrauen, Empathie, Zuversicht, Mut, Offenheit und Resonanz, statt dass Angst, Spekulation, übertriebene Kontrolle oder Manipulation regieren und „Welt-Verfügbarkeit“ suggerieren.
Je mehr Menschen nur sich sehen, beherrschen wollen, umso weniger gelingt Kontakt, Zuhören, sich berühren lassen und wirkliche Antwortbeziehung.
Im Seminar ermöglicht das gemeinsame Anschauen von Wirkräumen Beziehung, Klärungsmöglichkeiten und konstruktive Konfliktbewältigung für offensichtliche wie für unbewusste Prozesse, so dass Veränderungen möglich werden. Denn das Unbewusstes wirkt, obschon – oder gerade weil – wir es
nicht wissen: Wir stolpern eben eher in Löcher, die wir nicht sehen, als in solche, die klar erkennbar sind.
Durch das einfache Hinstellen – ohne Kommentierung oder Gesten – von Gruppenmitgliedern als Stellvertreter für etwas in die Aufstellung wird die im Aufstellenden wirksame Wirklichkeit und sein inneres Beziehungssystems für Außenstehende – sozusagen pur – sichtbar.
Da die Stellvertreter von den „Übereinkünften“ im System der/des Aufstellenden – was dazugehört, was Tabus ist – frei sind, können bisher nicht beachtete und unbewusste Gesichtspunkte ans Licht kommen.
Oft mussten wir schon als Kinder aus unvollständigen Informationen Konzepte entwickelten, die nun ergänzt oder mit neuen Bezügen gedacht und ausprobiert werden können; unterbrochene Bewegungen können zu Ende geführt werden.
Wo alte Konzepte bisher blockierend wirkten, kann durch die Arbeit ein ver-rücktes Bild zurechtgerückt werden und ein neues Bild (er)lösend wirken.
Das ist eine ganzkörperliche Erfahrung für alle Beteiligten, denn in beiden Rollen (aufstellend / stellvertretend) ist man mit eigenen Prozessen involviert.