Teambesprechungen

Für die Leistungsfähigkeit eines Teams sind Sie als Führungskraft verantwortlich. Daher wissen Sie (hoffentlich), wie stark Befinden und Leistung korrelieren und kennen die Macht Ihrer Haltung in diesen Belangen.

Arbeiten im Team heißt Verantwortung übernehmen;
das heißt es für jeden Einzelnen;
es heißt aber auch mit Feedback arbeiten, denn ohne konstruktive Rückmeldungen gibt es keine verbesserten Entwicklungen.

Der Teamleader ist für gute Bedingungen, für Teamgeist und die Organisation der Voraussetzungen verantwortlich, damit seine Gruppe gut, motiviert, gesund und leistungsstark, vielleicht sogar weitgehend selbstorganisiert, arbeiten kann.

Zuhören und Wertschätzung ermöglichen, dass sich jeder gesehen, gehört und gewürdigt fühlen kann; selbst wenn sein Ziel derzeit keine Berücksichtigung finden kann.

Für den Gemeinschaftsgeist und die Überzeugung: „Yes, we can“, also die Selbstwirksamkeitserwartungen und für die Bewältigung anstehender Aufgaben, sind effektive Teambesprechungen ungeheuer wichtig.
Hier kann und soll sich eine Mannschaft zusammenschweißen, in der sich ein Gemeinschaftsgefühl mit Verantwortung füreinander entwickelt; es ist der Ort an dem Mitarbeiter sich orientieren, Ziele und gemeinschaftlich getragene Lösungsansätze entwickeln und reflektieren, wie gut sie ihren Job in der angenommenen Zeit gemacht haben, was zu verbessern ist und, neben informellem Austausch, auch der Ort, wo Erfolge gefeiert werden.

Um die wichtigen Teambesprechungen erfolgreich zu managen, macht es Sinn einige Grundsätze zu befolgen, die Erfolg für gute Teamarbeit versprechen:

  1. Jeder Mitarbeiter kann nur gut kooperieren, wenn er genau weiß und ermessen kann, was von ihm verlangt wird, was er selbst dazu tun kann und was seine Kollegen hier leisten können und wollen
  2. Kooperationsfördernd ist auch das Wissen um das Wiedersehen;
    also die zuverlässige Regelmäßigkeit der Treffen und Erfolgs-besprechungen.
  3. Messen die Mitarbeiter den Teambesprechungen eine hohe Bedeutung bei, stärkt dies ihre Verbundenheit mit dem Team.
  4. Um die Bedeutung der Besprechung zu festigen, sollten Sie als Teamchef nach formalen Prinzipien vorgehen:
    Ganz gleichgültig, wie locker die Atmosphäre in Ihrem Betrieb auch sein mag – oftmals macht die Form den kleinen Unterschied.
    Entscheidungen, die an der Kaffeemaschine getroffen werden, haben nun mal nicht das gleiche Gewicht, wie die Entscheidungen, die Sie an einem gemeinsamen Tisch treffen und die in einem Protokoll festgehalten werden. Verbindlichkeit hat mit Verbundenheit zu tun!
  5. Diese Differenzierung (bestimmte Verhaltensweisen gehören an bestimmte Ort, es gibt klare Grenzen und Regeln, wir verfolgen gemeinsame Ziele) wirkt allgemein modellhaft und prägt den Stil des Unternehmens.
    Denn die Umsetzung und Durchführung von Teambeschlüssen wird nachvollziehbarer kontrolliert werden können, als jene Entscheide zwischen „Tür und Angel“.
  6. Es sollte darauf geachtet werden, daß alle Mitarbeiter an den Teambesprechungen teilnehmen können bzw. sich nachträglich darüber informieren.
  7. Ein pünktlicher Beginn und eine – allen Anwesenden vorab – bekannt gemachte Tagesordnung runden die gute Vorbereitung ab.

Effektive Teambesprechungen erfordern Spielregeln und Sicherheiten

Nur wer sich sicher fühlt, wird sich öffnen und einbringen.
Nur wer sein Ziel vor Augen hat, sich an verabredete Regeln hält und zu seinem Wort steht, wird zur Zielerreichung beitragen.

  1. Besprechungsthemen genau eingrenzen.
  2. Ausreichende Vorinformation der zu besprechenden TOP´s an alle Teilnehmer (zeitlich und inhaltlich).
  3. Nur Themen von allgemeinem Interesse besprechen.
    Keine Nebengespräche in der Runde.
  4. Alle Teilnehmer müssen zu Wort kommen. / Zuhören macht Gewinner.
  5. Niemand darf persönlich angegriffen werden.
  6. Aggressionen, Ängste und Abneigungen der Teilnehmer müssen
    – inklusive der dazugehörigen Kontexte! – gehört werden;
    sollten dabei immer in Richtung Lösung artikuliert werden.
  7. Teilnehmer sollen nicht konkurrieren lernen, sondern kooperieren;
    also auf konstruktive Konkurrenz achten, die win-win-Situationen schaffen.
  8. Alle Beiträge müssen ernst genommen werden; auch wenn das Vorgebrachte jetzt zurückgestellt werden muss.
  9. Besprechungen müssen mit konkreten Ergebnissen und Vereinbarungen enden, die protokolliert werden; mit Benennung dessen, der den Hut für das Projekt auf hat / für eine Aufgabe zuständig ist – mit klarer Zeitbegrenzung, um Entwicklungen nachhalten und Fortschritte bzw. weitere Schritte benennen zu können.
  10. Aufgaben und Änderungen, die beschlossen wurden, sollten also unbedingt überprüft werden, um den Erfolg der besprochenen Änderungen zu gewährleisten (Qualitätsmanagement).
  11. Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt.
    Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!
    Wer stabil stehen will, sollte beweglich bleiben.

Sprechen Sie mich (am besten via Mail) ruhig an, als Moderator, Team-entwickler oder Supervisor, denn über die oben benannten Aspekte hinaus kommen in der Praxis immer wieder noch individuelle Themen hinzu, die mit speziellem know how kreativ gelöst werden können.

Noch eine Bemerkung zum Schluss, denn weltweit sticht Deutschland mit der wenig konstruktiven Haltung: „nicht gemeckert, ist schon gelobt“ hervor. Dieser, neurologisch und motivational gesehenen, Unsitte aus Schweigen bzw. negativem Konnotieren sollte dringend ein Ende bereitet werden. Lob tut gut, ist eine sehr wichtiger Lohn für eigene Bemühungen und hat deutlich andere Auswirkungen, als Tadel.
Der Autobauer Henry Ford sagte einmal: „Wenn Du glaubst Du schaffst es, wirst Du recht behalten. Wenn Du glaubst, Du schaffst es nicht, wirst Du auch recht behalten.“ Aktuelle Forschungen konnten nachweisen, dass der Glaube an die eigene Selbstwirksamkeit eine wesentliche Vorhersagevariable für Erfolg ist; denn mit unterschiedlicher Einstellung wird man sich unterschiedlich verhalten … mit unterschiedlichen Konsequenzen.



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