Workshops in SKAN-Körpertherapie auf Anfrage
Skan = „das, was sich bewegt“
Für diese Arbeit bin ich immer zu begeistern, da sie mir, über alle Therapieverfahren, die ich im Laufe von vielen Jahren kennenlernen konnte, bleibend die intensivste und eindrücklichste war. Erklärlich mag das dadurch sein, dass diese Arbeit auf Körpererinnerungen zurückgreift, die auch vor und neben der Sprache unser Erleben und Verhalten mitbestimmen.
Begonnen hat diese Arbeit mit der Vegetotherapie Wilhelm Reich´s in den 1930er Jahren.
(dazu weiter unten mehr).
Meine eigene Arbeit mit SKAN-Körperarbeit begann 1980. Nach meiner Ausbildung bei Michael Smith, Al Bauman, Emely Derr, Jürgen Christian u.a. widmeten Michael Brück und ich uns 14 Jahre lang dem Thema >Der eigene Körpers<. Denn der schien uns in der Arztausbildung zu kurz gekommen zu sein; dort ging es um Funktionsabläufe, Krankheiten und die Körper der anderen.
Jeweils ein damals noch langes Wochenende im Monat – von Freitagabend bis Sonntagmittag oder in 14tägigen Kibbuzangeboten *) – spürten wir in Gruppenarbeit jeweiels ein Jahr lang mit Fokus auf einen Aspekt den Themen der eigenen Körperlichkeit bzw. seinen Geschichten nach. Zunächst, absteigend, den 7 Segmenten der körperlichen Panzerung Reich´s entsprechend, dann aufsteigend, den 7 Entwicklungsthemen der Chakrenlehre *) folgend.
*) Kubbuz – hebräisch: Sammlung, Versammlung, Kommune; *) Chakra (Sanskrit: Rad, Diskus, Kreis) beschreibt die im Yoga angenommene subtilen Energiezentren entlang der Wirbelsäule und die damit verbundenen Entwicklungsaufgaben des Menschen.
In den 80er Jahren war das Interesse an Selbsterfahrung so groß, dass wir mit zwei Therapeuten in Großgruppen arbeiteten. In den 90er Jahren verlagerte sich das Interesse der Menschen immer stärker auf andere Themen, so dass wir danach, jeder einzeln, mit kleineren Gruppen weiter arbeiteten. In den letzten Jahren fanden die Treffen dann nicht mehr als geschlossene Jahresgruppe, sondern als offene Gruppen statt. Die aufgerufene Thematik in der Arbeit wurde ab da nicht mehr von uns als vorgegebene Struktur, sondern, ähnlich wie in der Einzeltherapie, nun von den Teilnehmer/innen nach deren persönlichem Bedarf selbst bestimmt.
Durch diese Arbeit, in der es sehr um Achtsamkeit, um Stille und Spüren und Kontakt geht, können tiefgreifende emotionale und körperlich begriffene korrigierende Erfahrungen gemacht werden.
Veränderungen werden möglich, weil hier Kräfte freigesetzt werden, die zuvor durch verbale, emotionale und körperliche Zurückhaltungen und Tabus blockiert waren.
Im Sinne von Hartmut Rosa (2016) könnte das Thema Resonanz in den nächsten Jahren immer bedeutsamer werden und zu neuen Entwicklungen für Gruppenprozesse Anregung geben. Denn wir Menschen, als autonome, selbständig und freiwillig antwortende Wesen, brauchen Beziehungen und gemeinsames Tun, um echte Lebensqualität zu entwickeln.
Ich hoffe, in nächster Zeit kommen wieder mehr Menschen zusammen, die Lust auf eine aktuelle Standortbestimmung haben, bei der wir miteinander essentielle Erfahrungen machen können und um einander immer wieder zu ermutigen, lebendig und authentisch zu leben, statt uns von Ideologien leiten zu lassen.
Bitte sprechen Sie mich an – persönlich oder über meine Mail-Adresse alfons.lindemann@outlook.de
Das bewusste Fokussieren auf den eigenen Körper, das Lauschen auf das, was sich zeigen will, bietet, in einem bewegenden Prozess, die Möglichkeit, unbewusstes zu aktualisieren, zu erfahren, (neu) zu begreifen und zu erfassen. So erfahren wir, wie wir unser Leben heute gestalten wollen, ohne vom inneren Saboteur immer wieder in alte Vorstellungsbilder, Glaubenssätze, Muster und Rollen gedrängt zu werden und ohne schmerzhaft mit körperlicher Anspannung schmerzhaftes aus unserem Bewusstsein fern halten zu müssen.
Erleben entsteht immer dort, wo wir unserer Aufmerksamkeit hin richten. Bedeutung bekommt etwas, durch unser Zutun, durch die Art und Weise, wie wir uns dazu in Beziehung setzten und was wir als Bezugsrahmen ansetzen. Entsprechend gilt es, sich mit den für uns charakteristischen Wahrnehmungs-, Fühl-, Denk- und Handlungsweisen auseinanderzusetzen, damit wir über alternative Möglichkeiten nachdenken können und Wahlmöglichkeiten sehen lernen.
An vielen Stellen ist es dann unsere bewusste Entscheidung, worauf und wohin wir uns fokussieren und was wir in der Folge davon erleben.
Um die neuen Möglichkeiten fest zu etablieren, das soll hier nicht verschwiegen werden, braucht es dann viel Disziplin und viele Wiederholungen, so dass die neuen Verhaltensschemata vom langsamen in das schnelle Gedächtnis übernommen werden können, wo sie dann automatisiert für den Alltagsgebrauch selbstverständlich zur Verfügung zu stehen.
Die Skan-Körperarbeit ist eine tiefenpsychologisch fundierte Körpertherapie, die aus der Vegetotherapie von Wilhelm Reich hervorgegangen ist. Wegbereiter und Gründer von Skan war der amerikanische Psychologe und Körpertherapeut Michael Smith (1937-1989), der gemeinsam mit seinem Lehrer Al Bauman (1918-1998) dafür gesorgt hat, dass die „klassische“ vegetotherapeutische Körperarbeit in ihrer ursprünglichen, schnörkellosen Direktheit und Effektivität erhalten geblieben ist.
1933 – 1948 Wilhelm Reich (Arzt und Psychoanalytiker, 1897-1957) entwickelt die Vegetotherapie, die er später Orgontherapie nennt.
1946 Al Bauman (1918-1998), Konzertpianist und Schauspieldirektor, trifft auf Wilhelm Reich.
1950 – 1980 Al Bauman arbeitet auf der Basis der reichschen Lehre und verbindet Reichs Vegetotherapie mit seinem „streaming theatre“.
1979 – 1989 Michael Smith (1937-1989) bringt die Arbeit nach Europa und bildet in Zusammenarbeit mit Al Bauman in Deutschland Therapeuten aus.
1982 Die Verbindung aus „Reichs Vegetotherapie“ und „Streaming Theatre“ erhält auf Vorschlag von Jürgen Christian den Namen „Skan“ *).
*) Skan ist ein Begriff aus der Sprache der Lakota-Indianer und bedeutet wörtlich: „das, was sich bewegt“.
Das gleiche Phänomen (zurückgehend auf die frühere Vorstellung, das anorganische Materie sich nicht in organisches Leben umwandeln kann; dass es dazu eines besonderen Agens bedarf) wird in anderen Kulturen und Traditionen mit „Ki“, „Chi“, „Prana“, „Elan“, „Vital“, „göttlichen Wille“ oder „Orgon“ umschrieben.
ab 1989 Skan verbreitet sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch Schüler und Schülerinnen von Al Bauman und Michel Smith Heute werden Einzel- und Gruppentherapie, Ausbildung und Streaming-Theatre-Projekte in vielen Städten des deutschsprachigen Raumes angeboten.
1990 Veröffentlichung des ersten Buches über Skan „Intuitive Körperarbeit“ von Loil Neidhöfer.